Nun ist sie also vorbei, die Ausstellung zum 500. Geburtstag
des Zürcher Universalgelehrten Conrad Gessner, die von Mitte März 2016 bis zum
19. Juni 2016 im Landesmuseum stattfand.
Universalgelehrter
Gessner war ein Vielschreiber, er verfasste zahlreiche Schriften und Bücher. Das gab Arbeit für die in der Frühzeit des Buchdrucks gegründeten Druckereibetriebe. In Zürich war es der erste Buchdrucker dieser Stadt – Christoph Froschauer – der fast alle Werke von Conrad Gessner druckte.
Drucken wie zu Gessners Zeiten
Das brachte die Leitung der Gessner-Ausstellung auf die
geniale Idee, neben dem Wissenschaftler und Autor Conrad Gessner auch das
Druckhandwerk des 16. Jahrhunderts in der gleichen Ausstellung zu präsentieren.
Darum erhielt die Gilde Gutenberg die Aufgabe, den Museumsbesuchern zu zeigen,
wie zu Zeiten Gessners mit der hölzernen Spindeldruckpresse gedruckt wurde.
Jeweils sonntags waren Mitglieder der Gilde Gutenberg anwesend und informierten
und instruierten die Besucher über das damals praktizierte Drucken.
Begeisterte Besucher
Universalgelehrter
Conrad Gessner war ein vielseitig tätiger Gelehrter,
Fachleute urteilen, er sei einer der bedeutendsten der Schweiz. In seiner
Arbeit stufte er eigene Naturbeobachtungen höher ein, als überlieferte Erkenntnisse.
Gessner hatte auch ein überdurchschnittliches Zeichentalent, deshalb war er
nicht darauf angewiesen, für seine Buchillustrationen professionelle Künstler
zu beauftragen. Diese Qualität der Darstellung in seinen Veröffentlichungen
unterschied ihn von seinen Fachkollegen. Dennoch verwendete er verschiedentlich
auch Zeichnungen von anderen Künstlern, wie z.B. das von Albrecht Dürer
gezeichnete Nashorn in Gessners „Thierbuch“.
Jede Besucherin, jeder Besucher erhielt einen individuell auf der Spindeldruckpresse angefertigten Einblattdruck mit dem Nashorn aus Gessners "Thierbuch". |
Gessner war ein Vielschreiber, er verfasste zahlreiche Schriften und Bücher. Das gab Arbeit für die in der Frühzeit des Buchdrucks gegründeten Druckereibetriebe. In Zürich war es der erste Buchdrucker dieser Stadt – Christoph Froschauer – der fast alle Werke von Conrad Gessner druckte.
Gespannte Zuhörerinnen und Zuhörer wollen genau wissen, wie das Setzen von Hand funktioniert. |
Drucken wie zu Gessners Zeiten
Times beim spannenden Vortrag über die geniale Erfindung Gutenbergs: Die bewegliche Letter aus Blei. |
Rückblickend kann festgehalten werden: Das Museumspublikum
war durchwegs begeistert über die Vorführungen des Handwerks aus der Frühzeit
des Buchdrucks. Für zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus allen Kontinenten dieser Welt –
nicht nur aus Europa – ist Gutenberg ein Begriff und sie freuten sich, mit handfesten Vorführungen dessen geniale Erfindungen
erklärt und vorgeführt zu bekommen. Für die Mitglieder der Gilde war diese
Museumsarbeit eine reichhaltige Erfahrung, die zahlreiche Begegnungen und Gespräche
mit Menschen brachten, denen die Bedeutung der Gutenbergschen Erfindungen für
die Entwicklung der modernen Informationsgesellschaft bewusst gemacht werden
konnte. Für die Gilde Gutenberg ist diese Aktion nach 20 Jahren Bestehen
gleichzeitig Bestätigung und Aufforderung, in ihrem Bestreben aktiv zu bleiben,
die Erinnerung an die epochale Erfindung des Buchdrucks wach zu halten.
Frosch instruiert den Nachwuchs an der Spindeldruckpresse, das Fortbestehen des Handwerks ist gesichert. |
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